Langzeitpotenzierung

|   Forschungsergebnisse

Auch im Hinblick auf den Prozess der sog. Langzeitpotenzierung, LTP, longterm potentiation, konnten die hierbei zugrunde liegenden molekularbiologischen Gedächtnisprozesse aufgezeigt werden. Dabei meint die sog. Langzeitpotenzierung eine Form von zeitlich überdauernder Gedächtniskonsolidierung. Auf neuronaler Ebene wird der Prozess der Langzeitpotenzierung dabei v.a. durch eine Zunahme neuronaler Interkonnektivität in Abhängigkeit von Veränderungen der exzitatorischen (hierbei v. a. der glutamatergen) Neurotransmission verstanden. Prozesse der Langzeitpotenzierung werden in verschiedenen diesbzgl. Studien belegbar und werden dabei vielfach als molekularbiologische Basis der klassischen Konditionierung von Furcht- und Angstreaktionen in der Amygdala bewertet. Die Prozesse der Langzeitpotenzierung zeigen sich auch grundlegend an einem häufig bei der PTBS-Erkrankung nachweisbaren Sensitivierungsprozess bzw. sog. Kindling-Prozess beteiligt. Die hiermit assoziierten experiementiellen Forschungsuntersuchungen legen dabei nahe, dass Aspekte des sog. nichtassoziativen Lernens, welche u.a. im Kontext impliziter Gedächtnisprozessierung am Beispiel der klassischer Konditionierung vorkommt, oder auch bei zellulären Veränderungen im Kontext der Entstehung neuer expliziter Gedächtnisinhalte vorliegend erscheinen– vermutlich auf molekularbiologischer Ebene ähnlich sind. Auf Grundlage dieser bisherigen Untersuchungsergebnisse können auch vielfach Ableitungen und Hypothesen hinsichtlich weiterer, komplexer Lern- und Gedächtnisprozesse, erfolgen (siehe z.B. Kandel 2001).

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