Neuropsychologie der Depression

Die Neuropsychologie der depressiven Erkrankung meint v.a. auch die Beeinträchtigungen der kognitiven Störungen als Folge der depressiven Ausgangslage. Aus zahlreichen Forschungsuntersuchungen konnte der Nachweis erbracht werden, dass neuropsychologische Symptome als Folge der depressiven Erkrankung auch auf kognitiver Ebene bezogen erscheinen, dabei v.a. Konzentrationsstörungen und auch Störungen der Entscheidungsfähigkeit ausmachen können.

Bei diagnostischen bzw. differentialdiagnostischen Untersuchungen zum Vorliegen einer depressiven Erkrankung und ihrer Folgewirkungen auf neuropsychologischer Ebene konnten v.a. Defizite im Bereich der Aufmerksamkeitsfähigkeit, der Gedächtnisleistungen sowie auch der exekutiven Funktionen objektiviert werden. Die kognitiven Folgewirkungen einer depressiven Störung lassen sich auch als neuroanatomische Korrelate beschreiben.

Dabei ist aus verschiedenen Forschungsstudien diesbzgl. ersichtlich geworden, dass hirnstrukturelle Auffälligkeiten bzw. Veränderungen, die mit der depressiven Erkrankung und damit assoziierten kognitiven Dysfunktionen in kausalen Zusammenhang gebracht worden sind, vorliegend erscheinen. Hierbei zeigen sich v.a. einerseits strukturelle Auffälligkeiten, die v.a. eine Volumenminderung im zerebralen Bereich aufzeigen.

Die hirnstrukturellen Minderungen im Volumen zeigen sich dabei v.a. im präfrontalen Kortex (PFC), im cingulären Kortex, im temporalen Kortex inklusive der Hippocampusregionen und auch in den Basalganglien zutreffend. In diesbzgl. Studien wurde vielfach hierzu resümiert, dass die Entwicklung einer depressiven Erkrankung mit bereits bestehenden neurostrukturellen Auffälligkeiten in den benannten neuronalen Arealen korreliert. Zudem wird postuliert, dass die neurostrukturellen Veränderungen zu den beschriebenen Hirnarealen als Folge der depressiven Erkrankung zu vestehen sind (siehe z.B. Sheline et al. 1996; Gorwood et al, 2008).

Neuropsychologische Funktionseinschränkungen bei depressiven Patienten werden zudem auch in Zusammenhang mit hirnfunktionellen Besonderheiten so weit als dass einzelne Hirnreale unterschiedliche Aktivitätsmerkmale aufweisen (siehe u.a. Drevets et al. 2008). Aus Studien mittels kernspinbasierter Verfahren konnte abgebildet werden, dass die Konnektivität zwischen verschiedenen Hirnarealen bei depressiven Patienten verändert waren. Die Aktivitätsänderungen der Hirnareale waren dabei nicht isoliert aufgetreten, sondern verwiesen auf Änderungen der Konnektivität verschiedener Hirnareale untereinander, im Sinne einer Veränderung der hierbei zugrunde liegenden Netzwerkaktivität (siehe u.a. Godsil et al. 2013).