Adaption

Der Begriff Adaptation  [von latein. adaptare = anpassen; Verb adaptieren] ist eine allgemeine Bezeichnung für die in der Phylogenese entstandene, also genetisch vorgegebene bzw. prädisponierte Möglichkeit von Organismen, bei entsprechenden kurzfristigen, langfristigen bzw. wiederholten Wirkungen von Umweltreizen unter Einbeziehung der verschiedenen, hierarchisch geordneten Funktionsebenen funktionell zu optimieren, und ist daher Teil der Fähigkeit eines Organismus zur Aufrechterhaltung der Homöostase. Als Begriff der Evolutionstheorie bedeutet Adaptation, dass sich Organismen phylogenetisch so entwickeln, dass sie optimal ihrer Umwelt eingefügt bzw. angepasst sind. Adaptation auf der Verhaltensebene subsummiert im Prinzip die beschriebenen Mechanismen, indem der Organismus durch das Verhalten als das funktionale Bindeglied zwischen Organismus und Umwelt  die notwendigen aktuellen Anpassungen im Sinne individueller und inklusiver Fitneß realisiert. So führen etwa Anpassungen an bestimmte Lebenräume bei verschiedensten Tiergruppen zu analogen morphologischen Ausbildungen als Grundlage etwa für gleichartige Fortbewegungsformen wie Schwimmen, Fliegen oder an verschiedene Lebenswelten angepasste Laufformen. Individuelle Lernprozesse , die in ihrer Komplexität von der Gehirnentwicklung abhängig sind, erhöhen die Adaptationsbreite. Handelt es sich um einfache Verhaltensverstärkungen, spricht man von Sensitivierung, das Gegenteil wäre die Habituation bzw. Gewöhnung. Schließlich sind vor allem die höheren Lernformen, z.B. assoziatives und einsichtiges Lernen, die leistungsfähigsten Anpassungsmechanismen. Diese adaptiven Fähigkeiten von Lebewesen sind weitestgehend mit der funktionellen Plastizität des Gehirns verbunden. (Stangl, 2018).

Verwendete Literatur
Stangl, W. (2018). Stichwort: 'Adaptation'. Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik.
WWW: http://lexikon.stangl.eu/987/adaptation/ (2018-09-13)