Semantisches bzw. non-deklaratives Gedächtnis

Das semantische Gedächtnis beinhaltet die Repräsentationen kontextunab- hängiger Wissensinhalte, wie z.B. den Wortschatz und bereichsspezifisches Wissen. Im Gegensatz dazu werden unter dem nicht-deklarativen (oder impliziten/prozeduralen) Gedächtnis all jene Gedächtnisleistungen subsumiert, die sich anhand erfahrungs- bedingter Verhaltensänderungen messen lassen, ohne dass dabei eine bewusste Erinnerung an die Lernepisode vorhanden sein muss (Calabrese, 2000). Darunter fallen die klassische Konditionierung, einfaches nichtassoziatives Lernen (Habituation, Sensitivierung), der Erwerb und die Repräsentation von kognitiven und motorischen Fertigkeiten und Gewohnheiten sowie das Priming.

Das nicht-deklarative Gedächtnis wird in der Forschung oft mit Primingparadigmen, Wortstammergänzungsaufgaben oder prozeduralen Aufgaben wie Spiegelschriftlesen, Spiegelzeichnen oder Pursuit-Rotor-Tests erfasst. Es hat sich gezeigt, dass ältere Personen bei solchen Aufgaben in der Regel die gleichen Leistungen erzielen wie jüngere Probanden (z.B. Durkin, Prescott, Furchtgott, Cantor & Powell, 1993; Hash- troudi, Chrosniak & Schwartz, 1991; Jelicic et al., 1996; Light & LaVoie, 1993; Light & Singh, 1987).